Wie die Rock'n'Roll Geschichte anfing

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Indian Summer (1986 - ca 1992)

Indian Summer wurde geboren, als sich Rochus Honold, Klaus Winter und Gunther Langhans, die sich schon aus Schulzeiten im schwäbischen Hochland flüchtig kannten, in München während ihrer Studienzeit wieder trafen. Rochus, der schon in ein paar Schulbands vorher gespielt hatte, fragte die beiden, ob sie Interesse an einer Band hätten, die sich dem Geist und Stil der Doors widmen würde, die er damals für ihre großartigen Songtexte und musikalische Diversität bewunderte. Sie waren einverstanden und nach einigen Versuchen mit unterschiedlichen Schlagzeugern fanden sie schliessliche Christian Eggert, der perfekt in die Band passte und bis zum Schluss dabei blieb.
Die Band spielte eine große Anzahl von Shows im Bereich München über die ersten Jahre, wurde dann aber mehr und mehr auch überregional bekannter und vergrößerte ihr Einzugsgebiet entsprechend.
Im Jahr 1988 gingen sie ins Studio, um ihr erstes Promo in voller Albumlänge "Whisky, Mystics and Men" zu produzieren, das bei den Fans gut ankam.
Eine "Familie" von Freunden und Fans entstand mit den Jahren um die Band, die nicht nur Konzerte gab, sondern auch aktiv an Parties, Lagerfeuernächten an der Isar, spontanen Open Air Gigs in Münchner Parks, u.s.w. teilnahm.
Als Anfang 1989 die Spannungen zwischen Keyboarder Gunther und Sänger Rochus untragbar geworden waren, trennte sich letzterer von der Band, um seine eigenen Wege zu gehen. Er wurde ersetzt durch einen neuen Sänger namens Carsten, der nie wirklich in die Band passste und später wieder ersetzt wurde durch den berüchtigten Frank Blues, einen Sänger, der aussah und klang wie Jim Morrison. Mit ihm erarbeitete die Band ein vollständig neues Repertoire und produzierte 1992 das Album mit dem Titel "Blue Leaves". Welches ein sehr aussagekräftiger Titel war, da Sänger Frank mit Jim Morrison nicht nur Aussehen und Stimme gemeinsam hatte, sondern auch noch einige seiner Laster, was zu Problemen in der Band führte. Obwohl die Band immer bekannter und erfolgreicher wurde, verschlechterte sich die Situation bis zu dem Punkt, als sich die Band 1992 von Frank trennte und kurze Zeit später ganz auflöste.
 
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The Lovers (1989 - 1993)

Als Mitglieder der Fanfamilie von Indian Summer kannten sich Anja Fritzsche, Matthew Fey und Markus Herm schon einige Zeit, bevor Sängerin Anja, die schon ein beträchtliches Repertoire an Songs entwickelt hatte, die zwei Jungs frage, ob sie mit ihr in einer Band spielen wollten. Zur Zeit der Bandgründung im Jahr 1989 hatte die Band noch eine Keyboarderin namens Ursula, die sich "Midge" nannte und eine Schulkollegein von Anja war. In dieser Besetzung nahmen die Lovers ihr erstes Promo Tape "The Lovers" auf.
Als Midge die Band 1990 aus gesundheitlichen Gründen verlassen musste, wurde sie von Rainer Saumweber ersetzt, einem weiteren Mitglied der Indian Summer Community und ein alter Freund von Matthew and Markus. Diese Besetzung war erfolgreich und die Lovers begannen, Auftritte in München, später auch in ganz Bayern und weiter zu geben und waren die erste der vier Bands, die im Osten Deutschlands Auftritte hatten.
1991 produziertens sie ihre einzige veröffentlichte Single "Madness", die unter Fans ein ziemlicher Erfolg war. Nach zwei weiteren Konzertjahren löste sich die Band 1993 auf, als Sängerin Anja zusammen mit Rochus Honold (siehe Indian Summer, Red Baron) eine neue Band (siehe Fuckin Wild) gründen wollte.
 

Red Baron (1990 - 1993)

Nachdem Rochus Honold Indian Summer 1989 verlassen hatte, war er auf der Suche nach Mitmusikern für eine mehr Blues- und Rock-orientierte Band. Mit Roman Strack an der Gitarre fand er jemanden, der seine Idee von der Verschmelzung von Blues-, Rock- und Folkelementen zu einem stimmigen Gesamtsound teilte.
Nach einigen Monaten, in denen sie ein Repertoire aufbauten, stiess Martin Kaußler, ein Freund von Roman als Bassist dazu und einige weitere Monate darauf wurde Günter Kriz, ein altes Gangmitglied von Rochus der Drummer der nun "Red Baron" getauften Band, nach dem Spitznamen von Günter zu Schulzeiten (er hatte damals eine spezielle Motorradbrille, mit der er wie ein Fliegerass aus dem 1. WK aussah).
Die vier Barone produzierten 1991 das Promo Tape "Fantastic Blues", das eine Menge neues Songmaterial enthielt, welches Rochus and Roman seither entwickelt hatten, zusätzlich zu einigen Songs von Rochus aus Indian Summer Zeiten.
Obwohl die Band einigen Erfolg in der Münchner Region hatte, hob sie nie wirklich richtig ab, was seine Ursache darin hatte, dass sie es nicht schaffte, einen größeren Teil der alten Indian Summer Community zu ihren Fans zu machen; diese blieb dem alten Sound treu und wollte sich mit dem neuen Sound von Red Baron nicht richtig anfreunden.
Die Band löste sich 1993 aufgrund wachsender Schwierigkeiten der Bandmitglieder untereinander wieder auf.
 

Fuckin Wild (1993 - 1999)

Nachdem beide Vorgängerbands "Red Baron" und "The Lovers" sich nahezu zur selben Zeit aufgelöst hatten, entschlossen sich Rochus Honold von Red Baron und Anja Fritzsche von den Lovers dazu, ihre Kräfte zu bündeln und eine neue Band zu gründen, um ihr mittlerweile relativ ausgewachsenes Repertoire an Songs zu produzieren und auch live aufzuführen. Sie fragten die früheren Red Baron Mitglieder Günter Kriz and Martin Kaußler, ob sie Interesse hätten und so kam es zur ersten Auflage von Fuckin Wild im Jahr 1993 bei der Geburtstagsparty von Rochus, der vom Gesang zur Gitarre wechselte, um den Bedarf der Band abzudecken.
Mit dieser Besetzung produzierte die Band 1993 das Promo Tape "Live fast, love hard and get into the boogie" und gingen damit auch gleichzeitig auf Tour.
Nachdem aber die persönlichen und musikalischen Differenzen der früheren Red Baron Mitglieder auch in der neuen Band anhielten, kam es 1994 zur Trennung mit Günter Kriz und Martin Kaußler, was Anja Fritzsche und Rochus Honold wieder auf die Suche nach neuen Bandmitgliedern zurückwarf.
Sie fanden dann bald Frank Daiminger und Tobias Teschner, zwei ziemlich junge Musiker, die der Band einen neuen positiven Geist und Antrieb brachten, die diese nach all den Streitereien und Bandauflösungen der Zeit davor auch nötig hatte. Das war 1995 dann der Anfang der eigentlichen Fuckin Wild Zeit, die dann auch auf der offiziellen Bandseite vorgestellt wurde.
Zusammen erweiterten sie das Bandrepertoire, das aus Songs der Vorgängerbands Indian Summer, The Lovers und Red Baron bestand, um einige neue Songs und nahmen 1995 und im Frühjahr 1996 das offizielle Band-Debütalbum "The Raven's Cry" auf, welches teilweise aus alten und teilweise aus neuen Songs bestand und beim Münchner Label ArtVoice als CD veröffentlicht wurde. Dieses Album wurde in der Folgezeit mehrmals neu aufgelegt und in großer Stückzahl auf Konzerten, in Plattenläden und per Mailorder sogar deutschlandweit, sowie in England und den USA vertrieben.
Während der Jahre 1995 bis 1997 tourte die Band durch ganz Deutschland und hatte eine wachsende Fangemeinde unter Prog Rock und Psychedelic Höhrern, die erste "Bandfamilie" seit den Zeiten von Indian Summer.
 

Wie es endete

Trotz dieser Erfolge begannen für die Band die Schwierigkeiten, als Tobias Teschner 1997 aus persönlichen Gründen ausstieg. Der neue Drummer Philipp Roos fügte sich nie wirklich in die Band ein und stieg Ende 1997 ebenfalls wieder aus, zusammen mit Frank Daiminger.
Während der folgenden zwei Jahre versuchten Anja und Rochus vergeblich, die Band wieder zu vervollständigen, hatten aber das Pech, nie Drummer und Bassist zur gleichen Zeit zu haben, sondern nur immer einen davon und die Stimmung in der Band verschlechterte sich zusehends. Ende 1999 war dann der Punkt erreicht, wo die beiden, erschöpft von der langen Suche und deprimiert durch die andauernden Misserfolge dabei, beschlossen, dass es nun Zeit war aufzuhören. Und das ist dann auch das Ende der Geschichte von Fuckin Wild.
 

Danach ...

Nach der Auflösung von Fuckin Wild war auch keine der anderen vier Bands mehr im Geschäft.
Rochus Honold zog von München nach Frankfurt und lebte dort einige Jahre, bevor er nun wieder an seinem Geburtsort wohnt und einige Jahre keine Musik mehr machte.
Anfang 2013 gründete er dann die Band "The Morrisons", die mit akustischen Instrumenten nicht nur die Songs der Doors, sondern auch der kanadischen Progrocker "The Tea Party", sowie eigene Lieder neu interpretiert, darunter auch immer wieder Songs der Vorgängerbands. Und so schließt sich der Kreis.
 
Anja Fritzsche machte eine Zeit lang noch solo weiter und produzierte im Jahr 2000 sogar ein Soloalbum mit dem Titel "Praying to the Moon" mit einigen Akkustikversionen ihrer früheren Fuckin Wild Songs und einigen neuen Songs, aber einige Zeit danach hörte auch sie auf, Musik zu machen.
Frank Daiminger und Tobias Teschner sind irgendwo verschwunden, man hat seither nichts mehr von ihnen gehört. Das Gleiche gilt für Phillipp Roos.
Von der ersten Besetztung von Fuckin Wild starb Günther Kriz 1999, während von Martin Kaußler seither jede Spur fehlt.

Von den Indian Summer Mitgliedern leben Klaus Winter und Christian Eggert immer noch in München, während Gunther Langhans seinen Zigeunertraum verwirklichte, mit dem Wohntruck durch ganz Europa zu ziehen. Während Gunther und Klaus ganz mit dem Musikmachen aufgehört haben, spielte Chris Eggert weiterhin Schlagzeug in verschiedenen Bands nämlich So What (1989-1993), Billy Crumb (1996-2003), Rob Gold & His Comets (1998-1999), Big Jim (2001-2003), Lafollette (2003-2005) und Failed Models (2003-2005).

Vom früheren Red Baron Mitglied Roman Strack wurde seither nichts mehr gehört.

Selbiges gilt auch für die früheren Mitglieder von The Lovers mit Ausnahme von Matthew, der immer noch in der Gegend ist und den Kontakt hält.